Kalender

10 – 12 April

Kardiologisen seuran kevätkokous, Helsniki, Finland

17 – 19 April

25:th Swedish Cardiovascular Springmeeting, Gothenburg, Sweden

24 – 26 April

SFAM, Swedish Congress for General Practitioners, Uppsala, Sweden

6 Mai

Kardiologisten hoitajien koulutuspäivät (Training days for cardiologist nurses), Jyväskylä, Finland

16 – 17 Mai

Kliinisen fysiologian hoitajien koulutuspäivät, Helsinki, Finland

Screening auf Vorhofflimmern

Die WHO [1] definiert ein Screening als die Suche nach Krankheiten in einer vordefinierten scheinbar gesunden Bevölkerungsgruppe, in der keine Symptome vorliegen und in der Tests oder Untersuchungen vorgenommen werden können, um schnell und einfach eine Krankheit identifizieren zu können. Ein Screeningprogramm soll mehrere Teile beinhalten, von einer aktiven Einladung zum Screening bis zur Behandlungswahl für die Personen, bei denen eine Diagnose gestellt wurde.

Ein Screening auf Vorhofflimmern kann unterschiedlich durgeführt werden. Bei einem opportunistischen Screening werden die Screening-Tests in Zusammenhang mit einem Arztbesuch, der aus einem anderen Grund als das Screening stattfindet, vorgenommen. Bei einem systematischen Screening werden alle Personen, die die Kriterien für die Untersuchung erfüllen, zu einer Untersuchung eingeladen.

Zwischen 2014 und 2018 haben Gesundheitsbehörden in mehreren Ländern, u.a. Großbritannien, Irland, die USA und Schweden ausgewertet, ob Screening-Programme auf Vorhofflimmern national eingeführt werden sollten. Alle Auswertungen sind zu der Schlussfolgerung gekommen dass die wissenschaftliche Evidenz für eine Empfehlung für ein bevölkerungsweites Screening-Programm noch nicht ausreichend ist. Nachgefragt wird vor allem Evidenz betreffend ob, die Vorhofflimmer-Episoden, die durch ein Screening-Programm identifiziert werden, das gleiche Schlaganfallrisiko bewirken wie Vorhofflimmern das in der Regelversorgung bei Patienten mit oder ohne Symptome erfasst wird [2, 3, 4, 5]. Alle Gesundheitsbehörden stehen einer erneuten Beurteilung der Frage positiv gegenüber, wenn zusätzliche Evidenz hinzukommt.

Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie (ESC) empfiehlt in den Leitlinien zum Management von Vorhofflimmern (2016), bei Patienten die älter als 65 Jahre sind, beim Arztbesuch ein opportunistisches Screening auf Vorhofflimmern durch Tasten des Pulses oder mittels EKG- Rhythmusstreifen, durchzuführen. Darüber hinaus wurden die Leitlinien ergänzt mit einer Empfehlung für ein systematisches Screening mittels EKG in Erwägung zu ziehen, bei 75-Jährigen (und älter) sowie bei Personen mit einem hohen Schlaganfallrisiko. Diese Empfehlungen basieren auf den Ergebnissen der STROKESTOP Studie. [6].

Im Jahr 2016 wurde die Konsensus Gruppe “AF-SCREEN International Collaboration” gegründet, die über 100 Experten für Vorhofflimmern und Vorhofflimmern-Screening, aus über 30 Ländern weltweit vereint. Bisher gab es zwei Sitzungen der Gruppe; 2016 in Rom und 2017 in Barcelona. 2017 veröffentlichten sie mit einem Konsensdokument (sogenanntes Whitepaper zum Screening) eine Reihe wichtiger Themen rund um das Screening. Gemeinsam weisen sie u.a. darauf hin, dass Risiko eines Schlaganfalls mit einem im Screening nachgewiesenen Vorhofflimmern erhöht ist und stellt fest, dass das Screening-erfasstes Vorhofflimmern keine gutartige Erkrankung ist. Das Dokument stellt intermittierende Einkanal-EKG-Lösungen als bevorzugtes Screening-Verfahren vor, basierend auf den Tatsachen, dass das Verfahren ein EKG zur Diagnose bereitstellt, und der Kosteneffektivität der Methode. [7].

 

Referenzliste

  1. World Health Organisation, Screening. http://www.who.int/cancer/prevention/diagnosis-screening/screening/en/ Downloaded 2018-01-18
  2. Socialstyrelsen (2017) Screening för förmaksflimmer i syfte att förebygga stroke – Rekommendation och bedömningsunderlag.
  3. UK National Screening Committee (2014) Screening for Atrial Fibrillation in People aged 65 and over A report for the National Screening Committee
  4. Health Information and Quality Authority (2015) Health technology assessment (HTA) of a national screening programme for atrial fibrillation in primary care.
  5. U.S. Preventive Services Task Force (2018) Screening for Atrial Fibrillation With Electrocardiography: An Evidence Review for the U.S. Preventive Services Task Force. Draft
  6. European Society of Cardiology. 2016 ESC Guidelines for the management of atrial fibrillation developed in collaboration with EACTS. European Heart Journal (2016) 37, 2893–2962 doi:10.1093/eurheartj/ehw210
  7. Freedman, B. et.al. Screening for Atrial Fibrillation A Report of the AF-SCREEN International Collaboration. Circulation. (2017) 135:1851-1867